Im Juni 2024 brachen wir zu einer unvergesslichen Motorradtour von Dresden aus auf, die uns durch die vielfältigen Landschaften Osteuropas, tief in die Karpaten und schließlich zurück nach Deutschland führte. Die Reise bot alles, wovon ein Motorradfahrer träumt: kurvige Bergstraßen, historische Städte und die atemberaubende Natur Rumäniens. Insgesamt dauerte unsere Tour zehn Tage, vom 6. bis zum 15. Juni, und endete mit einem letzten Zwischenstopp in Bratislava, bevor wir zurück nach Dresden fuhren.
Diese Tour nutzten wir auch, um unsere Zubehörteile für die BMW F900 GS, die Yamaha Ténéré 700 und die Honda Africa Twin unter realen Bedingungen zu testen. Jeder Artikel wurde auf den Straßen und Trails Osteuropas auf Herz und Nieren geprüft, was uns wertvolle Einblicke in ihre Zuverlässigkeit gab.
Tag 1: 06.06. – Dresden → Budapest, Ungarn
Früh am Morgen des 6. Juni starteten wir voller Enthusiasmus zu unserem großen Abenteuer. Unser erstes Etappenziel war Budapest – eine anspruchsvolle Strecke von etwa 700 Kilometern. Die Fahrt führte uns durch die vertrauten Straßen Deutschlands, über die malerischen Hügel Österreichs und hinein in die weiten Ebenen Ungarns. Die wechselnden Landschaften boten eine beeindruckende Kulisse und ließen uns die Freiheit auf unseren Maschinen in vollen Zügen genießen.
Am Abend erreichten wir Budapest, wo uns die prächtige Architektur und die imposante Donau sofort in ihren Bann zogen. Nach der langen Fahrt genossen wir einen Spaziergang entlang der Uferpromenade und ließen den Tag bei ungarischen Spezialitäten ausklingen.
Tag 2: 07.06. – Budapest, Ungarn → Satu Mare, Rumänien
Nach einem stärkenden Frühstück in Budapest setzten wir unsere Reise in Richtung Rumänien fort. Die Straße führte uns durch die endlosen Weiten der ungarischen Puszta, wo der Horizont scheinbar unendlich war. Die ruhige Fahrt bot uns die Gelegenheit, die einzigartige Atmosphäre dieser Region aufzusaugen.
Am frühen Nachmittag überquerten wir die Grenze zu Rumänien. Die Landschaft begann sich zu verändern: sanfte Hügel tauchten am Horizont auf, und die Straßen führten uns durch Dörfer, die einen ersten Einblick in das ländliche Leben Rumäniens boten. Die Zeit schien hier langsamer zu vergehen, und wir fühlten uns, als wären wir in eine andere Welt eingetaucht.
Am späten Nachmittag erreichten wir Satu Mare, eine charmante Stadt im Nordwesten Rumäniens, geprägt von der Nähe zu den Karpaten. Nach unserer Ankunft erkundeten wir die Stadt, bewunderten die historischen Gebäude und genossen die Gastfreundschaft der Einheimischen.
Tag 3: 08.06. – Satu Mare → Baia Mare
Der dritte Tag führte uns tiefer in die Region Maramureș, nach Baia Mare. Die Straßen wurden kurviger, die Wälder dichter, und die Berge rückten näher. Die Fahrt war ein Genuss für jeden Motorradfahrer: anspruchsvolle Kurven, atemberaubende Ausblicke und die frische Bergluft begleiteten uns den ganzen Tag.
In Baia Mare angekommen, einer Stadt umgeben von majestätischen Bergen, tauchten wir in die reiche Geschichte und Kultur der Region ein. Wir schlenderten durch die Altstadt, probierten lokale Spezialitäten und ließen uns von der Herzlichkeit der Menschen verzaubern.
Tag 4: 09.06. – Baia Mare → Moldovița
Der vierte Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und versprach eine spektakuläre Fahrt durch die bergige Landschaft der Maramureș-Region. Wir verließen Baia Mare und machten uns auf den Weg nach Moldovița, einem kleinen Dorf tief in den Karpaten. Die Straßen waren eine Herausforderung und ein Vergnügen zugleich: enge Kurven, steile Anstiege und Abfahrten, umgeben von unberührter Natur.
Unterwegs passierten wir zahlreiche traditionelle Dörfer. Holzhäuser mit kunstvollen Schnitzereien, Pferdewagen auf den Straßen und freundliche Gesichter, die uns neugierig zuwinkten, prägten das Bild. Die beeindruckende Bergkulisse und die ruhige Atmosphäre machten diesen Tag zu einem der Höhepunkte unserer Reise.
Tag 5: 10.06. – Moldovița → Sighișoara
Am fünften Tag führte uns unsere Route nach Sighișoara, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas und der Geburtsort von Vlad Tepes, besser bekannt als Dracula. Die Fahrt dorthin war gespickt mit malerischen Landschaften, Hügeln und weiten Tälern.
In Sighișoara angekommen, tauchten wir in die mystische Atmosphäre der Altstadt ein, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Kopfsteinpflasterstraßen, bunte Häuser und der imposante Uhrturm. Wir verbrachten den Nachmittag damit, die verwinkelten Gassen zu erkunden und die Geschichten und Legenden der Region aufzusaugen.
Tag 6: 11.06. – Sighișoara → Voineasa
Der sechste Tag begann mit dichtem Regen, der die Straßen durch die Karpaten in eine rutschige Herausforderung verwandelte. Die Sicht war manchmal eingeschränkt, und wir mussten besonders vorsichtig fahren. Auf dem Weg nach Voineasa erlebten wir ein unerwartetes Abenteuer: Einer unserer Fahrer durchquerte eine riesige Schlammpfütze, verlor dabei die Kontrolle, und das Vorderrad rutschte weg. Glücklicherweise blieb es bei einem Schrecken und einer verbogenen Fußraste, die wir vor Ort wieder richten konnten.
Diese Episode sorgte für Adrenalin und Gesprächsstoff beim abendlichen Beisammensein in Voineasa. Trotz des Regens genossen wir die Fahrt, die unsere Maschinen und unser Können auf die Probe stellte und uns die Offroad-Fähigkeiten unserer Motorräder eindrucksvoll demonstrierte.
Tag 7: 12.06. – Voineasa → Timișoara
Am siebten Tag führte uns unsere Reise nach Timișoara, einer Stadt mit reicher Geschichte und einer lebendigen Kulturszene. Das Wetter hatte sich gebessert, und die Sonne begleitete uns auf unserer Fahrt durch die Landschaften.
In Timișoara angekommen, wurden wir von der Mischung aus historischen Bauwerken und modernem Flair begeistert. Wir erkundeten die großzügigen Plätze, besuchten beeindruckende Kirchen und genossen die Atmosphäre in den Straßencafés. Der Abend klang bei einem gemütlichen Essen mit lokalen Spezialitäten aus.
Tag 8: 13.06. – Timișoara, Rumänien → Siófok
Wir setzten unsere Reise von Timișoara in Richtung Siófok am Balaton fort. Die Fahrt war angenehm und landschaftlich reizvoll. Die Straßen waren gut ausgebaut, und das Fahren machte einfach Spaß.
Unterwegs hatten wir eine unerwartete Begegnung: Ein Bär stand am Straßenrand und beobachtete uns aufmerksam, während wir vorbeifuhren. Obwohl unser Herz kurz schneller schlug, verhielt sich der Bär ruhig und zeigte keine Aggression. Dieser Moment erinnerte uns daran, wie nahe wir der wilden Natur in diesen Regionen tatsächlich sind.
Nach diesem besonderen Erlebnis erreichten wir Siófok am Balaton. Der „Plattensee“, wie der Balaton auch genannt wird, bot uns die perfekte Kulisse, um nach den aufregenden Tagen zu entspannen. Wir genossen den Abend am Ufer, ließen die Seele baumeln und tankten neue Energie.
Tag 9: 14.06. – Siófok, Ungarn → Bratislava, Slowakei
Am vorletzten Tag unserer Tour fuhren wir weiter nach Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei. Die Strecke führte uns durch idyllische Landschaften und kleine Ortschaften. In Bratislava angekommen, wurden wir von der charmanten Altstadt und der imposanten Burg begrüßt, die über der Stadt thront.
Wir nutzten die Gelegenheit, durch die Gassen zu schlendern, historische Gebäude zu bewundern und das lebhafte Treiben in den Straßen zu beobachten. Ein Abendessen in einem traditionellen slowakischen Restaurant rundete den Tag perfekt ab.
Tag 10: 15.06. Bratislava, Slowakei → Dresden
Am letzten Tag unserer Reise machten wir uns auf den Weg zurück nach Dresden. Die Fahrt führte uns durch die Landschaften der Slowakei und Tschechiens. Mit jedem Kilometer, den wir unserem Ausgangspunkt näher kamen, ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren.
Am Nachmittag erreichten wir Dresden. Hinter uns lagen zehn Tage voller Abenteuer, beeindruckender Landschaften und unvergesslicher Momente. Unsere Motorradtour durch Rumänien und die umliegenden Länder hat uns die Vielfalt und Schönheit Osteuropas nähergebracht. Die kurvigen Bergstraßen der Karpaten, die mittelalterlichen Städte Transsilvaniens, die unerwartete Begegnung mit einem Bären und die Herausforderungen auf den nassen Straßen – all das hat dieses Erlebnis zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Fazit
Unsere Motorradtour durch Rumänien und Osteuropa war mehr als nur eine Reise – sie war ein Abenteuer, das uns die kulturelle Vielfalt und die beeindruckende Natur dieser Region hautnah erleben ließ.
Die Mischung aus anspruchsvollen Strecken, historischen Städten und freundlichen Menschen hat uns tief beeindruckt. Wir kehren zurück mit unvergesslichen Erinnerungen, neuen Erfahrungen und der Gewissheit, dass dies nicht unsere letzte Tour in diese faszinierende Region gewesen sein wird.
Hallo Frank u alle anderen, die dieses Abenteuer miterlebt haben, mit Neugier habe ich eure Erlebnisse verfolgt. Ich beneide euch immer wieder, aber ich kann mich hineinversetzen. 1978 bin ich als junges Mädchen, zusammen mit meinem damaligen Freund, mit dem Motorrad bis nach Bulgarien gefahren. Das war eine wunderschöne u erlebnisreiche Zeit, die ich nie vergessen werde u ich würde das wieder machen.
Die Reisebeschreibung finde ich sehr spannend geschrieben.
Liebe Grüße, Ramona
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar.